Auf Streife mit dem Wachschutz

Auf Patrouille in Halle-Neustadt: Ein exklusiver Blick auf den Wachschutz

Das hallesche Wachschutzunternehmen Sima zeigt im Auftrag von Vermietern Präsenz in Halle-Neustadt. Wie ihre Präsenz zur Verbesserung der Sicherheit und Sauberkeit in Wohngebieten beiträgt.

Samstagabend in Halle-Neustadt: Die Wachleute Dima Jelzow, Susanne Busch und Salman Khalimow sind in der Richard-Paulick-Straße unterwegs. (Foto: Marvin Matzulla)

Wenn Dima Jelzow und Salman Khalimov etwas gar nicht mögen, ist es einfach abgestellter Sperrmüll – weder in den Hausfluren der Neustädter Wohnblocks, die sie im Auftrag von Vermietern im Auge haben, noch auf den Grünflächen davor. Dabei gehe es zum einen um den Brandschutz, sagt Dima Jelzow. Seit das Unternehmen Sicherheitsmanagement Halle GmbH (Sima) mit dem Wachschutz beauftragt wurde, gebe es deutlich weniger Brände in Kellern oder Fluren. Zum anderen gehe es darum, dass sich die Bewohner wohler fühlen, wenn sich vor ihren Häusern keine wilden Müllablageflächen befinden.

Wachschutz im Einsatz: Brandschutz und Ordnung

Unterwegs sind die Wachleute unter anderem für den Vermieter Grand City Property (GCP), zu dessen Bestand in Neustadt 2.800 Wohnungen gehören. „Wir legen großen Wert darauf, allen Bewohnern ein gutes Zuhause zu geben und auch den Bürgern in der Nachbarschaft ein sauberes, gepflegtes und sicheres Wohnumfeld zu bieten“, sagt GCP-Sprecherin Teresa Staill.

Um dieses Ziel zu erreichen, habe man sich 2019 entschlossen, für einen Teil der Neustädter Bestände den Security-Service zu beauftragen. Die Sprecherin zieht eine positive Zwischenbilanz: „Seither haben wir die Maßnahme beobachtet und ausgewertet, inklusive Feedback unserer Mieter. 

Positive Bilanz des Sicherheitsdienstes

Das übereinstimmende Ergebnis: Sicherheit und Sauberkeit haben sich seit Einführung des Sicherheitsdienstes erheblich verbessert.“ Dadurch könnten auch Kosten gespart werden, die sonst möglicherweise für die Mieter entstanden wären. „Die Maßnahme hat sich demnach bewährt und wird auch zukünftig fortgeführt, um die erreichten Verbesserungen nachhaltig zu stabilisieren“, kündigt die Sprecherin an.

Wachschutz in Halle-Neustadt: Kontrollgang: In den Hausfluren darf kein Sperrmüll herumstehen. (Foto: Marvin Matzulla)

Konkret fahren die Wachleute zweimal pro Nacht einen Wohnblock für Streifengänge an, wie Sima-Einsatzleiter Thomas Morgner berichtet. „Wir sind dafür da, für Ruhe und Ordnung unter den Mietern zu sorgen.“ Und das durchaus mit Erfolg, wie auch er resümiert.

Nächtliche Streifengänge für Sicherheit

Das beinhalte auch, dass die Mieter die Wachleute rufen können, etwa wegen Ruhestörung in der Nachbarschaft. Mancher greife in den Nachtstunden auch wegen eines Rohrbruchs zum Telefon, berichtet Dima Jelzow. In diesem Fall müsse man zwar an den handwerklichen Notdienst verweisen, aber es gebe erst einmal eine Kontaktperson.

Das empfindet auch Peter Denkewitz, in der Otto-Dix-Straße zu Hause, als beruhigend. „Wir haben immer Ansprechpartner“, sagt er. „Das ist gut für uns Mieter.“ Weil er auch andere Zeiten in seinem Wohnhaus kennt, hat er den Wachleuten erst neulich ein vorfristiges Geschenk zum Nikolaus gemacht, und er ist auch jemand, der ihnen in eisigen Winternächten schon mal eine heiße Tasse Tee anbietet.

Herausforderungen und Erfolge des Wachschutzes

Auf so viel Gegenliebe stößt der Einsatz der Wachleute nicht immer, wie Dima Jelzow berichtet. Am Braunschweiger Bogen sei es deutlich schwieriger. In den Blocks leben viele Menschen aus Bulgarien und Rumänien, und es gebe dort immer wieder Probleme, manchmal ziehe ein Gegenüber ein Messer, sagt der Wachschützer.

Demoliert: eine Haustür im Braunschweiger Bogen in Halle-Neustadt. (Foto: Marvin Matzulla)

„Wir sind auch schon mit Messern bedroht worden.“ Aber es zeige eben auch Erfolge, Präsenz zu zeigen – und da müssten die Wachleute konsequent sein, um sich Respekt zu verschaffen. Etwa, wenn es darum gehe, Mieter aufzufordern, nicht vor dem Haus zu grillen.

Einfach unverrichteter Dinge abziehen komme da nicht in Frage, sagt Jelzow. „Andere Mieter gucken aus dem Fenster, würden das sehen und uns nicht ernst nehmen.“

Eigenschutz und Kompetenzen des Wachpersonals

Zum Eigenschutz sind die Wachleute, die übrigens auch in Erster Hilfe ausgebildet sind und im Auftrag von Vermietern Menschen aus steckengebliebenen Fahrstühlen retten können, mit Schlagstöcken und Reizgas ausgerüstet.

Für ihre Einsätze gilt das sogenannte Jedermannsrecht: Sie dürfen ihnen unbekannte Personen nach Straftaten festhalten, bis die Polizei eintrifft und deren Identität feststellen kann.